Freitag, 10. Mai 2013

Goldboom in China und Indien


Während Großbanken an der Wall Street wie Goldman Sachs und JPMorgan den Goldpreis mit umfangreichen Leerverkäufen auf dem Terminmarkt zu drücken versuchen, durchkreuzen Käufer großer Mengen physischen Goldes in China und Indien ihre Pläne. Dies soll eine Goldflaute sein? Hier zur Illustration einige Auszüge aus Pressemeldungen…

"Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg meldet, sind die Bestände des SPDR Gold Trust am Dienstag auf 1.057,79 Tonnen gefallen – der geringste Wert seit März 2009.

Gleichzeitig sind die chinesischen Goldimporte aus Hongkong im März auf ein Allzeithoch bei 223,52 Tonnen gestiegen. Gegenüber dem Vormonat Februar mit 97,11 Tonnen ist dies mehr als eine Verdoppelung. Dabei sind dies noch Daten aus der Zeit vor dem Einbruch des Goldpreises Mitte April, was bedeutet, dass angesichts der Berichte über eine zuletzt enorm gestiegene Nachfrage in der Region die Importe im April noch einmal deutlich gestiegen sein dürften.

Auch in Indien hat die Nachfrage nach Gold enorm zugelegt, wozu neben des Preisrückgangs auch die beginnende Hochzeitssaison und das anstehende hinduistische Fest Akshaya Tritiya am 13. Mai beitragen, zu dem traditionell Gold verschenkt wird. Unter Berufung auf Bachhraj Bamalwa, den früheren Chef der All India Gems & Jewellery Trade Federation, berichtet Bloomberg, dass indische Schmuckhändler mittlerweile einen Aufschlag von zehn bis zwölf US-Dollar pro Unze auf den Londoner Spot-Preis zahlten, um eine Lieferung zu gewährleisten. Vor dem Preiseinbruch Mitte April seien es zwei US-Dollar gewesen" (Quelle: Handelsblatt, 8. Mai 2013).

"Insgesamt 300 Tonnen Gold – so wird geschätzt – kauften die Chinesen in dieser Goldenen Woche. Das sind immerhin zehn Prozent der jährlichen globalen Goldproduktion. Angesichts dieser Nachfrage aus China stiegen die Goldpreise wieder – zeitweise bis auf 1.460 Dollar pro Unze. Die so übermächtig erscheinenden Wall-Street-Banken, die den Goldpreis unter 1.300 Dollar drücken wollten, konnten sich nicht durchsetzen. Zumindest kurzfristig siegten damit die chinesischen Goldfrauen über die amerikanischen Goldmänner" (Quelle:  Manager Magazin, 7. Mai 2013).

"Am heftigsten schlagen die Goldkauf-Touristen in der unabhängigen Region Hongkong zu. Denn hier liegen die Preise einige Prozent niedriger als im restlichen China. (…) Jeden Monat nehmen Privatleute und Händler weit über hundert Tonnen Gold von Hongkong mit nach China. Im Jahr 2012 waren es 830 Tonnen, eine Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr. Dabei handelt es sich um ein halbes Prozent der Goldmenge, die der Mensch überhaupt bisher gefördert hat" (Quelle:  Handelsblatt, 2. Mai 2013).