Während Großbanken an der Wall Street wie Goldman Sachs und
JPMorgan den Goldpreis mit umfangreichen Leerverkäufen auf dem Terminmarkt zu
drücken versuchen, durchkreuzen Käufer großer Mengen physischen Goldes in China
und Indien ihre Pläne. Dies soll eine Goldflaute sein? Hier zur Illustration einige
Auszüge aus Pressemeldungen…
"Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg meldet, sind die
Bestände des SPDR Gold Trust am Dienstag auf 1.057,79 Tonnen gefallen – der
geringste Wert seit März 2009.
Gleichzeitig sind die chinesischen Goldimporte aus Hongkong
im März auf ein Allzeithoch bei 223,52 Tonnen gestiegen. Gegenüber dem Vormonat
Februar mit 97,11 Tonnen ist dies mehr als eine Verdoppelung. Dabei sind dies
noch Daten aus der Zeit vor dem Einbruch des Goldpreises Mitte April, was
bedeutet, dass angesichts der Berichte über eine zuletzt enorm gestiegene
Nachfrage in der Region die Importe im April noch einmal deutlich gestiegen
sein dürften.
Auch in Indien hat die Nachfrage nach Gold enorm zugelegt,
wozu neben des Preisrückgangs auch die beginnende Hochzeitssaison und das
anstehende hinduistische Fest Akshaya Tritiya am 13. Mai beitragen, zu dem
traditionell Gold verschenkt wird. Unter Berufung auf Bachhraj Bamalwa, den
früheren Chef der All India Gems & Jewellery Trade Federation, berichtet
Bloomberg, dass indische Schmuckhändler mittlerweile einen Aufschlag von zehn
bis zwölf US-Dollar pro Unze auf den Londoner Spot-Preis zahlten, um eine
Lieferung zu gewährleisten. Vor dem Preiseinbruch Mitte April seien es zwei
US-Dollar gewesen" (Quelle: Handelsblatt, 8. Mai 2013).
"Insgesamt 300 Tonnen Gold – so wird geschätzt –
kauften die Chinesen in dieser Goldenen Woche. Das sind immerhin zehn Prozent
der jährlichen globalen Goldproduktion. Angesichts dieser Nachfrage aus China
stiegen die Goldpreise wieder – zeitweise bis auf 1.460 Dollar pro Unze. Die so
übermächtig erscheinenden Wall-Street-Banken, die den Goldpreis unter 1.300
Dollar drücken wollten, konnten sich nicht durchsetzen. Zumindest kurzfristig
siegten damit die chinesischen Goldfrauen über die amerikanischen Goldmänner" (Quelle:
Manager Magazin, 7. Mai 2013).
"Am heftigsten schlagen die Goldkauf-Touristen in der
unabhängigen Region Hongkong zu. Denn hier liegen die Preise einige Prozent
niedriger als im restlichen China. (…) Jeden Monat nehmen Privatleute und
Händler weit über hundert Tonnen Gold von Hongkong mit nach China. Im Jahr 2012
waren es 830 Tonnen, eine Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr. Dabei handelt
es sich um ein halbes Prozent der Goldmenge, die der Mensch überhaupt bisher
gefördert hat" (Quelle: Handelsblatt, 2. Mai 2013).