Produktionskosten der Goldminen variieren erheblich – unter
den weltgrößten Minengesellschaften beispielsweise von 525 U.S.-Dollar pro
Feinunze Gold im Jahr 2012 bei Yamana Gold bis zu 1.085 Dollar bei Harmony Gold
(siehe hier).
Tatsächlich sind die Kosten der Goldförderung nicht so
leicht vergleichbar und überdies deutlich höher, als von den meisten
Produzenten angegeben. Sie werden von den Unternehmen gerne klein gerechnet, um
für Investoren attraktiv zu sein.
Doch wenn bei hohen Goldpreisen die Gewinne aufgrund versteckter Kosten weit hinter den Erwartungen zurück bleiben, bemerken aufmerksame Anleger den Trick. Und wenn Minengesellschaften viel zu niedrige Produktionskosten nennen – wer soll ihnen glauben, dass sie einen sehr viel höheren Goldpreis (zurzeit ist meist von 1.500 bis 1.600 Dollar pro Feinunze die Rede) benötigen, um kostendeckend arbeiten zu können?
Verbindliche Standards für die Berechnung der Kosten gibt es nicht. Die in Geschäftsberichten meist genannten "total cash costs" enthalten oft keine Gemein- und Verwaltungskosten, Explorationsausgaben, Lizenzgebühren, Steuern und weitere. Obendrein wird unterschieden zwischen "by-product"- und "co-product"-Basis, was die Angelegenheit noch undurchsichtiger macht.
Doch wenn bei hohen Goldpreisen die Gewinne aufgrund versteckter Kosten weit hinter den Erwartungen zurück bleiben, bemerken aufmerksame Anleger den Trick. Und wenn Minengesellschaften viel zu niedrige Produktionskosten nennen – wer soll ihnen glauben, dass sie einen sehr viel höheren Goldpreis (zurzeit ist meist von 1.500 bis 1.600 Dollar pro Feinunze die Rede) benötigen, um kostendeckend arbeiten zu können?
Verbindliche Standards für die Berechnung der Kosten gibt es nicht. Die in Geschäftsberichten meist genannten "total cash costs" enthalten oft keine Gemein- und Verwaltungskosten, Explorationsausgaben, Lizenzgebühren, Steuern und weitere. Obendrein wird unterschieden zwischen "by-product"- und "co-product"-Basis, was die Angelegenheit noch undurchsichtiger macht.
Bei den Kosten auf "co-product"-Basis handelt es
sich um Produktionskosten mit den genannten Einschränkungen, welche dem jeweiligen Produkt – in diesem Fall dem Gold – zugeordnet werden. In
Goldminen fallen jedoch häufig Beiprodukte wie Silber, Kupfer und andere
Metalle an. Bei den Kosten auf "by-product"-Basis werden Gewinne aus
dem Verkauf der Beiprodukte von den Kosten der Goldförderung abgezogen und
senken diese rein rechnerisch.
Nun ist Goldcorp, der weltweit sechstgrößte Goldproduzent,
dazu übergegangen, seine kompletten Kosten als "all-in (sustaining) cash costs of
production" auszuweisen. Im Geschäftsbericht 2012 finden sich die nach
verschiedenen Methoden errechneten Produktionskosten und es zeigt sich, dass sie gewaltig auseinander klaffen:
Gold-Produktionskosten ("cash
costs") nach Berechnungsmethode
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Berechnungsmethode der
"cash costs"
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by-product
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co-product
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all-in
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U.S.-Dollar pro Feinunze Gold (Goldcorp)
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300
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638
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874
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Quelle: Goldcorp – Annual
Report 2012, S. 11 + 32
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Diese Zahlen sprechen für sich. Nach eigenen Angaben hat Goldcorp – verglichen mit seinen Konkurrenten – dennoch die niedrigsten Produktionskosten ("the lowest all-in sustaining costs among our peers"). Wie sich die "all-in cash costs" von 874 U.S.-Dollar pro Feinunze Gold aufschlüsseln, verrät folgende Übersicht:
Zusammensetzung der
"all-in cash costs" bei Goldcorp
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$ 874
all-in cash costs (gesamte Förder- kosten) pro Feinunze Gold |
$ 106 general &
administrative costs (Gemein- & Verwaltungskosten)
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$ 23 exploration
costs (Explorationskosten)
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$ 7 other
(Sonstige)
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$ 300 operating costs
(Betriebskosten)
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9 % maintenance (Instandhaltung)
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16 % consumables (Hilfsstoffe)
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17 % energy (Energie)
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38 % labour (Lohnkosten)
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20 % other (Sonstige)
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$ 439 sustaining
capital expenditures (Anlagekosten, Investitionen)
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Quelle: Goldcorp – Annual
Report 2012, S. 11
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Wir müssen also genau hinschauen, von welcher Art Produktionskosten im Einzelfall die Rede ist. Und Minengesellschaften tun sich
gewiss keinen Gefallen, wenn sie mit geschönten Zahlen arbeiten und potenzielle
Anleger über die wirklichen Kosten im Ungewissen lassen. Daher ist ein Maß wie die "all-in cash costs" vermutlich eine gute Idee.