Mittwoch, 5. August 2020

Gold- und Silberpreise überschlagen sich

Bei Edelmetallen geht gerade die Post ab. Gestern sprang der Silberpreis am Spotmarkt in New York von 24 auf 26 Dollar pro Feinunze, um heute Kurs auf 27 Dollar zu nehmen. In Euro stieg er gestern von 20 auf 22 Euro und nähert sich heute der 23-Euro-Marke an.

Aber das ist noch nichts gegen den Goldpreis. Der übersprang gestern 2.000 Dollar und heute 1.700 Euro und dringt damit weiter in bislang unerreichte Gefilde vor.

Montag, 27. Juli 2020

Goldpreis-Allzeithoch nun auch in Dollar

Zum Jahresbeginn 2020, als der Goldpreis in Euro neue Rekorde erreichte, lag er in Dollar noch weit von seiner Höchstmarke entfernt. Das hat sich nun geändert. Am Freitag, 24. Juli 2020, wurde die Marke von 1.896,50 Dollar (5. September 2011 im Londoner AM-Fixing) erstmals überschritten. Im PM-Fixing erreichte er 1.902,10 Dollar. Tendenz: weiter steigend.

Am selben Tag stellte der Goldpreis (pro Feinunze) auch in Euro einen neuen Rekord auf. Ebenfalls im PM-Fixing des 24. Juli 2020 kletterte er auf 1638,09 Euro. Tendenz: weiter steigend.

Unterdessen ist der Silberpreis in Euro zwar noch um Längen von seinen Spitzenwerten entfernt, hat aber inzwischen ein Niveau erreicht, das zuletzt im April 2013 zu bezahlen war. Tendenz: kräftig steigend. Auf dem Spotmarkt liegt er am heutigen Montag (27. Juli 2020) bereits klar über der 20-Euro-/24-Dollar-Marke.

Ursachen sind die weiterhin grassierende Corona-Pandemie, die von ihr ausgelöste Rezession und drastisch steigende Staatsverschuldungen.

Dienstag, 14. April 2020

Wieder ein Goldpreis-Allzeithoch

Am 14. April 2020 erklimmt der Goldpreis (in Euro pro Feinunze) ein neues Allzeithoch. Im Londoner PM-Fixing steigt er auf 1.588,26 Euro. Auf dem Spotmarkt erreicht er im Laufe des Nachmittags sogar 1.596,17 Euro. Nach einem Rückgang bis auf 1.331,00 Euro (Londoner AM-Fixing) am 17. März 2020 – am selben Tag schnellte er bis zum PM-Fixing auf 1.400,40 Euro hoch – pirschte er sich im Schatten der Corona-Pandemie allmählich wieder nach oben, um am heutigen Dienstag nach Ostern einen großen Satz zu machen.

Nachtrag: Zwei Tage später, am 16. April 2020, wird der Goldpreis im Londoner PM-Fixing mit 1.589,06 Euro notiert.

Am 23. April 2020 übersteigt der Goldpreis auf dem Spotmarkt mit 1.615,26 Euro erstmals die 1.600er-Marke. Im Londoner PM-Fixing erreicht er 1.608,64 Euro.

Am 24. April 2020 erreicht der Goldpreis auf dem Spotmarkt mit 1.617,13 Euro den bisherigen Höchststand.

Am 18. Mai 2020 legte die LBMA den Goldpreis im AM-Fixing mit 1.625,84 Euro fest, nachdem er schon zwei Tage davor über 1.600 Euro gelegen hatte. So gewöhnt man sich daran. Wann werden 1.700 Euro erreicht?

Dienstag, 17. März 2020

Corona-Hysterie – Moment mal

In der gegenwärtigen Coronavirus-Krise fallen Börsenkurse und Edelmetallpreise schneller, als man darüber schreiben kann. Ich habe den Eindruck, die Wirtschaft geht den Bach runter und das öffentliche Leben kommt zum Stillstand. Aber Moment mal – was ist dran an der Hysterie?

Unter der Prämisse, dass eine Ausbreitung des Coronavirus unbedingt verhindert werden muss, muss man natürlich alles tun, um seine Ausbreitung zu verhindern.

Doch stimmt die Prämisse?

Ständig aktualisierte Informationen zum Coronavirus und zur Einschätzung der Lage finden Sie auf den Seiten des Robert-Koch-Instituts.

Ob die drastischen Maßnahmen der Politik gerechtfertigt und verhältnismäßig sind, sei dahingestellt und kann mit einem gewissen zeitlichen Abstand sicher besser beurteilt werden als jetzt.

Jedoch sei zum Vergleich auf Grippeepidemien hingewiesen, wegen denen kein Land seine Grenzen schließt, keine Veranstaltung abgesagt und kein Restaurant geschlossen wird.

Eine Grippesaison reicht von Kalenderwoche (KW) 40 bis KW 20 im folgenden Jahr. Die aktuelle Saison läuft noch. Die letzte abgeschlossene Grippesaison ist daher die Saison 2018/19. Der Saisonbericht 2018/19 des Robert-Koch-Instituts nennt folgende Zahlen für Deutschland (Seite 7, 13, 47):

  • Influenza-bedingte Arztbesuche: 3,8 Millionen (geschätzt)
  • Influenza-bedingte Arbeitsunfähigkeiten: 2,3 Millionen (geschätzt)
  • Influenza-bedingte Krankenhauseinweisungen: 18.000 (geschätzt)
  • Zahl der Todesfälle 2017/18 (letzter verfügbarer Wert): 25.100 (geschätzt)

Das sind eigentlich dramatische Zahlen. Aber man scheint sich mit ihnen arrangiert zu haben, weil man nicht in permanenter Panik leben kann und will. Warum ist das beim Coronavirus so extrem viel anders?

Möglicherweise ist das Virus tatsächlich besonders gefährlich. Diese Erkenntnisse müssen jedoch erst gesammelt werden. Bis sie hieb- und stichfest sind, kann es zu spät sein. In diesem Dilemma haben sieben renommierte Wirtschaftsinstitute und Forschungseinrichtungen, vertreten durch namhafte Ökonomen, eine Broschüre mit gemeinsamen Empfehlungen für die Politik herausgegeben. In seltener Einigkeit legen sie einen Handlungskatalog vor, der für die Politik Orientierung geben soll. Auf Seite 10 schreiben sie: „Ein temporärer Schock dürfte insgesamt weniger gravierende ökonomische Auswirkungen haben als eine sich immer stärker ausweitende und damit auch länger anhaltende andauernde Corona-Krise.“

Nachtrag: Interessant und brisant ist das Thesenpapier „Datenbasis verbessern – Prävention gezielt weiterentwickeln – Bürgerrechte wahren“ vom 5. April 2020.

Montag, 9. März 2020

Rhodium erneut auf Rekordniveau

Wie zuletzt schon für möglich gehalten, war der Rückgang des extrem hohen Rhodiumpreises auf 12.200 Dollar am 5. und 6. März 2020 nur eine kleine Atempause. Der Preis schien Anlauf zu nehmen, um erneut in unbekannte Welten vorzudringen. Am 9. März 2020 war es so weit. Die Feinunze Rhodium schoss auf 13.300 Dollar.

Nachtrag: Die weitere Entwicklung des Rhodiumpreises:
10. März 2020: 13.800 Dollar
24. März 2020: 5.500 Dollar
30. März 2020: 10.700 Dollar
9. April 2020: 7.200 Dollar

Dienstag, 3. März 2020

Auch Rhodium gibt nach

Auch der zuletzt förmlich explodierte Rhodiumpreis fällt ein wenig zurück – von 12.950 Dollar am 28. Februar 2020 auf 12.600 Dollar am 2. März und 12.300 Dollar am 3. März.

Er hat allerdings bei seinem starken Anstieg immer wieder kleinere oder größere Rückschläge erlebt, etwa Anfang September 2019 von 5.050 Dollar (4. September) auf 4.400 Dollar (9. September).

Wie gewonnen, so zerronnen

Es sieht so aus, als sollte das Allzeithoch des Goldpreises in Euro vom 24. Februar 2020 für einige Zeit Bestand haben – oder nicht? Jedenfalls ist der Preis zunächst stetig und kräftig gesunken – von 1.555,84 Euro pro Feinunze am 24. Februar auf 1.437,29 Euro am 2. März, um sich am 3. März auf 1.446,03 Euro im PM-Fixing zu erholen (Tendenz auf dem Spotmarkt: wieder steigend).

Eine Preiskorrektur ist zwar nicht so aufregend wie ein Anstieg in bis dato unerreichte Gefilde. Aber sie macht Gold deutlich erschwinglicher und ist für potenzielle Käufer daher interessant.

Die Begründungen für das Auf und Ab sind mit Vorsicht zu genießen – vor allem wenn dieselbe Ursache für Preisentwicklungen in beide Richtungen angeführt wird. Wie üblich gilt: Hinterher ist man schlauer. Und somit bestätigt sich wieder einmal die Erkenntnis: „Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.“ Das Zitat wird unter anderem Karl Valentin und Mark Twain zugeschrieben.

Dienstag, 25. Februar 2020

Kein neues Goldpreis-Allzeithoch

Eigentlich ist die Tatsache, dass der Goldpreis kein neues Allzeithoch erreicht hat, völlig normal. Wohl niemand kommt auf die Idee, darüber einen Beitrag zu schreiben. Am 25. Februar 2020 allerdings ist dieses Nicht-Ereignis eine Meldung wert, denn das gab es seit zwölf Tagen nicht. Vom 13. bis zum 24. Februar hat der Goldpreis im London-Fixing um über 100 Euro zugelegt und dabei täglich (an den Wochenenden gibt es keine Notierungen) mindestens ein neues Allzeithoch erklommen (Preise pro Feinunze):

13. Februar 2020, AM-Fixing: 1.447,27 Euro
13. Februar 2020, PM-Fixing: 1.450,94 Euro
14. Februar 2020, AM-Fixing: 1.453,08 Euro
14. Februar 2020, PM-Fixing: 1.456,79 Euro
17. Februar 2020, AM-Fixing: 1.457,04 Euro
17. Februar 2020, PM-Fixing: 1.458,29 Euro
18. Februar 2020, AM-Fixing: 1.467,34 Euro
18. Februar 2020, PM-Fixing: 1.470,77 Euro
19. Februar 2020, AM-Fixing: 1.490,40 Euro
20. Februar 2020, AM-Fixing: 1.491,99 Euro
20. Februar 2020, PM-Fixing: 1.496,77 Euro
21. Februar 2020, AM-Fixing: 1.512,48 Euro
21. Februar 2020, PM-Fixing: 1.515,29 Euro
24. Februar 2020, AM-Fixing: 1.555,84 Euro

Seit dem Jahreswechsel (1.358,06 Euro) beträgt das Plus sogar fast 200 Euro – der Goldpreis ist also innerhalb von 55 Tagen um 14,6 Prozent gestiegen. Grund soll vor allem das gefürchtete Coronavirus und die von ihm bewirkte Beeinträchtigung des Welthandels sein. Am heutigen 25. Februar legt die Rekordjagd freilich erstmal eine kleine Pause ein. Der Sprung am Vortag war mit über 30 Euro allerdings auch besonders heftig ausgefallen.

Wie lange mag das neue Allzeithoch von 1.555,84 Euro (am New Yorker Spotmarkt erreichte der Goldpreis am 24. Februar sogar 1.562,54 Euro) wohl Bestand haben?

Dienstag, 18. Februar 2020

Preis für Rhodium explodiert

Der Preis für Rhodium explodiert förmlich – noch stärker als 2008 (Quelle: Johnson Matthey). Damals begann der Anstieg nach einem Tiefpunkt im Juli 2003 mit 494,78 US-Dollar pro Feinunze (monatlicher Durchschnittspreis). Im April 2007 erreichte er 6.301,31 Dollar, im Januar 2008 dann 7.038,84 Dollar, im Februar 8.484,75 Dollar, im März 9.255,25 Dollar und im Juni 9.786,90 Dollar. Das war zunächst der Höhepunkt. Dann kam der freie Fall – 1.370,00 Dollar im November und 1.155,95 Dollar im Januar 2009.

Bis Mai 2010 stieg der Rhodiumpreis nochmal auf 2.770,24 Dollar, um allmählich wieder nachzugeben.

Die jüngste Entwicklung beginnt bei einem Tief von 639,39 Dollar im August 2016. Bis September 2017 (1.159,05 Dollar) tut sich nicht viel, wenn man das von einer nahezu Verdoppelung in 13 Monaten mal so sagen darf. Der Anstieg bleibt konstant und der Preis erreicht im Februar 2019 nennenswerte 2.617,50 Dollar. Dann nimmt der Anstieg Fahrt auf. Im August 2019 verzeichnen wir 3.923,10 Dollar. Bis zum Jahresende schnellt er hoch auf 6.050 Dollar (ab hier Tagespreise).

Nun geht es Schlag auf Schlag. Am 3. Januar 2020 liegt der Preis bei 6.150 Dollar, am 9. Januar bei 8.200 Dollar, am 21. Januar bei 9.800 Dollar und am 30. Januar bei 10.025 Dollar. Aktueller Stand am 18. Februar 2020 ist 12.000 Dollar. Seit Jahresbeginn hat der Preis sich nahezu verdoppelt – und das auf diesem Niveau!

Und was ist die Ursache für den starken Preisanstieg? Die globale Nettonachfrage (772.000 Feinunzen) übersteigt 2019 die Fördermenge (746.000 Feinunzen). Hauptnachfrager ist die Automobilindustrie, die Rhodium für Katalysatoren benötigt. Dort gibt es einen Nachfragezuwachs von 126.000 Feinunzen, der fast ausschließlich in China stattfindet.

Nachtrag: Die weitere Entwicklung des Rhodiumpreises:
19. Februar 2020: 12.300 Dollar
20. Februar 2020: 12.700 Dollar
24. Februar 2020: 12.800 Dollar
25. Februar 2020: 12.900 Dollar
26. Februar 2020: 12.950 Dollar

Freitag, 14. Februar 2020

Goldpreis: Plus 6,8 Prozent in 44 Tagen

Diesmal hat die Bestmarke keine drei Tage lang gehalten. Am 13. Februar 2020 erreicht der Goldpreis mit 1.450,94 Euro pro Feinunze im Londoner PM-Fixing der LBMA ein neues Allzeithoch. Damit hat er gegenüber dem Schlusspreis von 2019 (1.358,06 Euro) schon um 6,8 Prozent zugelegt – innerhalb von 44 Tagen.

Aktuell scheint der Goldpreis in der Stimmung zu sein, weiterhin zu klettern. Auf dem gegenwärtig erreichten Niveau ist freilich jeder Anstieg ein neues (vorläufiges!) Allzeithoch.

Dienstag, 11. Februar 2020

Wo will der Goldpreis noch hin?

Erneut hat die Bestmarke nicht lange gehalten – gerade mal zwei Wochen. Am 10. Februar 2020 erreicht der Goldpreis mit 1.437,11 Euro pro Feinunze im Londoner AM-Fixing ein neues Euro-Allzeithoch, welches im PM-Fixing mit 1.439,64 Euro noch einmal getoppt wird.

An den Spotmärkten wird Gold am heutigen 11. Februar sogar mit bis zu 1.443,31 Euro gehandelt. Für die Dokumentation beziehe ich mich jedoch auf die AM- und PM-Fixings der LBMA, die diesen Sprung nicht mitmachen und knapp unter dem Höchstwert des Vortages bleiben.

Montag, 3. Februar 2020

Und der Goldpreis steigt weiter

Seit dem 3. Januar 2020 bewegt sich der Goldpreis in Euro kontinuierlich oberhalb des alten Höchstwerts aus dem Jahr 2012. Am 8. Januar erreichte er mit 1.421,87 Euro pro Feinunze im Londoner AM-Fixing ein vorläufiges Allzeithoch, um danach in Lauerstellung zu verharren.

Am 27. Januar 2020 schwang er sich schließlich zu einem neuen Allzeithoch von 1.436,66 Euro (AM-Fixing) auf und verweilt seitdem oberhalb der Marke vom 8. Januar.

Haupttreiber des Preises mag die Sorge vor dem aus China sich weltweit ausbreitenden Coronavirus gewesen sein, denn der belastet das Land und die Bewegungsfreiheit der Menschen.

Mittwoch, 8. Januar 2020

Allzeithoch beim Goldpreis in Euro

Heute geht die Meldung vom Allzeithoch des Goldpreises durch die Medien. Die sich zuspitzende Golfkrise hat ihn auf ein Rekordniveau getrieben. Doch ein Allzeithoch ist dies nur für den Goldpreis in Euro.

Am heutigen 8. Januar 2020 war die Feinunze Gold im Londoner AM-Fixing mit 1.421,87 Euro so teuer wie nie zuvor, hatte aber schon seit dem 3. Januar den historischen Höchstwert von 1.382,271 Euro (1. Oktober 2012, PM-Fixing) überschritten.

In US-Dollar kann davon keine Rede sein. In dieser Währung wurde Gold am 8. Januar 2020 mit 1.582,85 Dollar (AM-Fixing) zwar auf einem Mehrjahreshoch gehandelt. Allerdings war hier das Allzeithoch von 1.896,50 Dollar (5. September 2011, AM-Fixing) noch ein ganzes Stück weit entfernt.

In Britischen Pfund hatte der Goldpreis sein Allzeithoch von 1.278,06 Pfund bereits am 3. September 2019 (AM-Fixing) erreicht und lag am 8. Januar 2020 (AM-Fixing) mit 1.206,13 Pfund deutlich darunter.

Im Laufe des 8. Januar entspannte sich die Lage im Iran jedoch ein wenig und der Goldpreis gab überall nach.

Freitag, 1. Februar 2019

Das Edelmetall-Buch versandkostenfrei

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Freitag, 23. Februar 2018

Bronze ist kein Edelmetall

Aus Anlass der sich dem Ende zuneigenden Olympischen Winterspiele sei auf einen Fehler hingewiesen, der in den Medien immer wieder auftaucht. Nein, Bronze ist kein Edelmetall. Bronze ist nicht mal ein reines Metall, sondern eine Legierung aus mindestens 60 Prozent Kupfer sowie Zinn und/oder anderen Metallen wie Aluminium, Blei oder Mangan. Wenn neben dem Kupfer Zink der Hauptlegierungszusatz ist, handelt es sich übrigens nicht um Bronze, sondern um Messing.

Also liebe Sportler, freut euch über eure Bronzemedaillen, aber um Edelmetall zu gewinnen, müsst ihr schon Erster oder Zweiter werden.

Dienstag, 5. Dezember 2017

Blattgold

Die Advents- und Weihnachtszeit ist besonders reich an Lichterschmuck und Glitzerkram, auch an golden glänzender Dekoration. Das Wenigste davon ist echtvergoldet. Und wenn doch, dann mag den einen oder anderen interessieren, wie teuer ein Überzug aus echtem Blattgold wohl sein mag.

Dies lässt sich ganz einfach berechnen.

Ein Kubikzentimeter (= 1 x 1 x 1 cm) oder Milliliter Wasser mit der Dichte 1 wiegt ein Gramm. Gold hat die Dichte von 19,32. Also müssen wir den Kubikzentimeter durch diesen Wert teilen, um das Volumen von einem Gramm Gold zu kennen. Das macht 0,05176 Kubikzentimeter (= 1 x 1 x 0,05176 cm). Wer noch nie einen Ein-Gramm-Goldbarren gesehen hat, bekommt nun eine Vorstellung von dessen Ausmaßen…

Nun ist gewöhnliches Blattgold lediglich ein Zehntausendstel Millimeter, also ein Hunderttausendstel Zentimeter (= 0,00001 cm) dick. Teilen wir zur Berechnung der Fläche das Volumen durch die gewünschte Dicke (0,05176 : 0,00001 = 5.175,983). Das Gramm Blattgold hat also eine Fläche von rund 5.176 Quadratzentimetern, was etwas mehr als einem halben Quadratmeter entspricht.

Der Materialwert von einem Gramm Gold oder einem halben Quadratmeter Blattgold liegt derzeit bei ungefähr 37 Euro.

Samstag, 2. September 2017

Bundesbank-Gold: Verlagerung vor der Zeit abgeschlossen

Rund drei Jahre vor dem geplanten Termin hat die Deutsche Bundesbank ihr Lagerstellenkonzept abgeschlossen. Bis 2020 sollte die Hälfte der deutschen Goldreserven im eigenen Land lagern. Wie das Institut am 23.August 2017 bekannt gab, ist dieses Ziel bereits erreicht, nachdem im laufenden Jahr die restlichen 91 Tonnen Gold aus Paris geholt wurden. In Frankfurt lagern nunmehr 50,6 Prozent der deutschen Goldreserve von 3.378 Tonnen:

Lagerort
Bestand
Anteil
Deutsche Bundesbank, Frankfurt am Main
1.710 t
50,6 %
Federal Reserve Bank, New York
1.236 t
36,6 %
Bank of England, London
432 t
12,8 %
Banque de France, Paris
aufgelöst
0 %
Insgesamt (Stand: 23. August 2017)
3.378 t
100,0 %

Gewisse ausländische Bestände hält die Zentralbank für sinnvoll, um Gold an Goldhandelsplätzen in Fremdwährungen tauschen zu können. Deshalb bleiben die Depots in New York und London bestehen.

Freitag, 23. Juni 2017

Palladium-Margen springen dreimal in acht Tagen

Was geschieht hier?

Innerhalb von acht Tagen hat die CME Group ihre Maintenance Margin für Palladium-Terminkontrakte dreimal deutlich angehoben: am  14. Juni 2017 von 4.000 auf 4.500 US-Dollar, am 16. Juni auf 5.500 Dollar und am 22. Juni weiter auf 6.500 Dollar. Die Änderungen wurden jeweils am nächsten Handelstag wirksam.

Der Preis lag im PM-Fixing am 22. Juni mit 889 Dollar pro Feinunze sogar um 2 Dollar unter dem Preis vom 14. Juni (891 Dollar). Was also rechtfertigt die Margenerhöhungen?

Nachtrag vom 30. Juni: Am 29. Juni machte die Maintenance-Margin für Palladium den größten Sprung auf 7.800 Dollar (das ist der höchste Wert mindestens seit 2010 – weiter zurück reichen meine Aufzeichnungen nicht). An dem Tag war der Preis aber schon schon auf 862 Dollar gefallen.

Nachtrag vom 7. Juli: Am 6. Juli machte die Maintenance-Margin für Palladium einen noch größeren Sprung auf 9.400 Dollar, während der Preis weiter auf 844 Dollar fiel. Das ist schon die fünfte Anhebung innerhalb kürzester Zeit, für die vom Preis her kein Anlass zu erkennen ist.

Nachtrag vom 14. Juli: Am 13. Juli machte die Maintenance-Margin für Palladium-Futures ihren wöchentlichen Sprung auf diesmal 11.200 Dollar. Die Initial-Margin liegt jeweils 10 Prozent darüber. Der Preis im PM-Fixing erreichte 869 Dollar pro Feinunze. Dies ist also die sechste Anhebung innerhalb knapp eines Monats auf inzwischen fast die dreifache Margenhöhe, während sich beim Preis wenig tut.

Nachtrag vom 28. Juli: Diesmal hat es immerhin zwei Wochen gedauert. Am 27. Juli wurde die Maintenance-Margin für Palladium-Futures auf 13.200 Dollar angehoben. Der Preis im PM-Fixing lag bei 879 Dollar pro Feinunze. Die Maintenance-Margin für Platin wurde bei der Gelegenheit übrigens von 1.900 auf 1.600 Dollar gesenkt.

Nachtrag vom 4. August: Es scheint eine unendliche Geschichte werden zu wollen – mit der achten Margenerhöhung in etwas über sieben Wochen auf mehr als das Vierfache des Ausgangswertes bei geringen Preisänderungen. Am 3. August wurde die Maintenance-Margin für Palladium-Futures auf 16.200 Dollar angehoben. Der Preis im PM-Fixing lag bei 895 Dollar pro Feinunze. Ich hoffe noch immer, dass mir jemand erklärt, was hier geschieht…

Samstag, 11. Februar 2017

Bundesbank-Gold: Tresore füllen sich

Mit ihrem 2013 begonnenen Vorhaben, die deutschen Goldreserven ins eigene Land zu holen, ist die Deutsche Bundesbank ein gutes Stück voran gekommen, wie sie am 9. Februar bekannt gab. Sie liegt sogar drei Jahre vor dem Plan. 2016 verlagerte sie 111 Tonnen aus New York und 105 Tonnen aus Paris nach Frankfurt. Nach dem Lagerstellenkonzept von 2013 sollte erst 2020 die Hälfte der deutschen Goldreserven im eigenen Land lagern. Nun sind es bereits 47,9 Prozent.

Gewisse ausländische Bestände hält sie allerdings für sinnvoll, um Gold an Goldhandelsplätzen in Fremdwährungen tauschen zu können. Deshalb bleiben die Depots in New York und London bestehen, während das in Paris aufgelöst wird.

Lagerort
Bestand
Anteil
Deutsche Bundesbank, Frankfurt am Main
1.619 t
47,9 %
Federal Reserve Bank, New York
1.236 t
36,6 %
Bank of England, London
432 t
12,8 %
Banque de France, Paris
91 t
2,7 %
Insgesamt (Stand: 31. Dezember 2016)
3.378 t
100,0 %

Die Ende 2016 in ihrem Besitz befindlichen 3.378 Tonnen Gold hatten zu diesem Zeitpunkt einen Gesamtwert von etwa 119,3 Milliarden Euro.

Donnerstag, 8. Dezember 2016

Neu: Iridium-Barren

Iridium ist ein Platinmetall und wurde 1803 entdeckt. Der Name weist aufgrund der Farbenpracht der Iridiumsalze auf das griechische "iris" für Regenbogen hin. Die Dichte liegt mit 22,562 Gramm pro Kubikzentimeter geringfügig unterhalb der des Osmiums. Bis vor einigen Jahren galt Iridium als das schwerste Element und wird in einigen Quellen daher noch immer so dargestellt. Es ist silbergrau glänzend, sehr hart und spröde.

In der Natur kommt Iridium oft gemeinsam mit anderen Platinmetallen vor, aber auch elementar im gediegenen Zustand. Weiterhin bildet es mit Osmium natürlich vorkommende Minerale: Nämlich Osmiridium, welches etwa 50 Prozent Iridium enthält – der Rest ist Osmium, Platin, Ruthenium und Rhodium. Und Iridosmin oder Iridosmium, welches aus etwa 25 Prozent Iridium und den restlichen 75 Prozent Osmium besteht.

Nennenswerte Vorkommen befinden sich im Bushveld Komplex (Südafrika), im Ural, in Nord- und Südamerika, in Tasmanien, auf Borneo und in Japan. Nur die südafrikanischen Vorkommen haben wirtschaftliche Bedeutung.

Verlässliche Angaben über die Iridium-Jahresförderung habe ich nicht gefunden. Ihre Größenordnung soll bei etwa vier bis sechs Tonnen liegen (Quelle: Das Edelmetall-Buch).

Iridium wird neuerdings auch als Barren mit dem Gewicht von einer Feinunze angeboten. Dies ist aber eher für Sammler als für Anleger interessant. Denn während heute nach dem London-Fixing der Preis für Iridium bei 675 Dollar pro Feinunze liegt, kostet der Barren 928,20 Euro (allerdings lag Iridium 2011/2012 auch schon bei 1.085 Dollar pro Feinunze). Grund für den hohen Aufpreis ist die extrem aufwändige Herstellung der Barren aufgrund der Sprödigkeit und des hohen Schmelzpunkts von über 2.400 °C.