Dienstag, 17. März 2020

Corona-Hysterie – Moment mal

In der gegenwärtigen Coronavirus-Krise fallen Börsenkurse und Edelmetallpreise schneller, als man darüber schreiben kann. Ich habe den Eindruck, die Wirtschaft geht den Bach runter und das öffentliche Leben kommt zum Stillstand. Aber Moment mal – was ist dran an der Hysterie?

Unter der Prämisse, dass eine Ausbreitung des Coronavirus unbedingt verhindert werden muss, muss man natürlich alles tun, um seine Ausbreitung zu verhindern.

Doch stimmt die Prämisse?

Ständig aktualisierte Informationen zum Coronavirus und zur Einschätzung der Lage finden Sie auf den Seiten des Robert-Koch-Instituts.

Ob die drastischen Maßnahmen der Politik gerechtfertigt und verhältnismäßig sind, sei dahingestellt und kann mit einem gewissen zeitlichen Abstand sicher besser beurteilt werden als jetzt.

Jedoch sei zum Vergleich auf Grippeepidemien hingewiesen, wegen denen kein Land seine Grenzen schließt, keine Veranstaltung abgesagt und kein Restaurant geschlossen wird.

Eine Grippesaison reicht von Kalenderwoche (KW) 40 bis KW 20 im folgenden Jahr. Die aktuelle Saison läuft noch. Die letzte abgeschlossene Grippesaison ist daher die Saison 2018/19. Der Saisonbericht 2018/19 des Robert-Koch-Instituts nennt folgende Zahlen für Deutschland (Seite 7, 13, 47):

  • Influenza-bedingte Arztbesuche: 3,8 Millionen (geschätzt)
  • Influenza-bedingte Arbeitsunfähigkeiten: 2,3 Millionen (geschätzt)
  • Influenza-bedingte Krankenhauseinweisungen: 18.000 (geschätzt)
  • Zahl der Todesfälle 2017/18 (letzter verfügbarer Wert): 25.100 (geschätzt)

Das sind eigentlich dramatische Zahlen. Aber man scheint sich mit ihnen arrangiert zu haben, weil man nicht in permanenter Panik leben kann und will. Warum ist das beim Coronavirus so extrem viel anders?

Möglicherweise ist das Virus tatsächlich besonders gefährlich. Diese Erkenntnisse müssen jedoch erst gesammelt werden. Bis sie hieb- und stichfest sind, kann es zu spät sein. In diesem Dilemma haben sieben renommierte Wirtschaftsinstitute und Forschungseinrichtungen, vertreten durch namhafte Ökonomen, eine Broschüre mit gemeinsamen Empfehlungen für die Politik herausgegeben. In seltener Einigkeit legen sie einen Handlungskatalog vor, der für die Politik Orientierung geben soll. Auf Seite 10 schreiben sie: „Ein temporärer Schock dürfte insgesamt weniger gravierende ökonomische Auswirkungen haben als eine sich immer stärker ausweitende und damit auch länger anhaltende andauernde Corona-Krise.“

Nachtrag: Interessant und brisant ist das Thesenpapier „Datenbasis verbessern – Prävention gezielt weiterentwickeln – Bürgerrechte wahren“ vom 5. April 2020.

Montag, 9. März 2020

Rhodium erneut auf Rekordniveau

Wie zuletzt schon für möglich gehalten, war der Rückgang des extrem hohen Rhodiumpreises auf 12.200 Dollar am 5. und 6. März 2020 nur eine kleine Atempause. Der Preis schien Anlauf zu nehmen, um erneut in unbekannte Welten vorzudringen. Am 9. März 2020 war es so weit. Die Feinunze Rhodium schoss auf 13.300 Dollar.

Nachtrag: Die weitere Entwicklung des Rhodiumpreises:
10. März 2020: 13.800 Dollar
24. März 2020: 5.500 Dollar
30. März 2020: 10.700 Dollar
9. April 2020: 7.200 Dollar

Dienstag, 3. März 2020

Auch Rhodium gibt nach

Auch der zuletzt förmlich explodierte Rhodiumpreis fällt ein wenig zurück – von 12.950 Dollar am 28. Februar 2020 auf 12.600 Dollar am 2. März und 12.300 Dollar am 3. März.

Er hat allerdings bei seinem starken Anstieg immer wieder kleinere oder größere Rückschläge erlebt, etwa Anfang September 2019 von 5.050 Dollar (4. September) auf 4.400 Dollar (9. September).

Wie gewonnen, so zerronnen

Es sieht so aus, als sollte das Allzeithoch des Goldpreises in Euro vom 24. Februar 2020 für einige Zeit Bestand haben – oder nicht? Jedenfalls ist der Preis zunächst stetig und kräftig gesunken – von 1.555,84 Euro pro Feinunze am 24. Februar auf 1.437,29 Euro am 2. März, um sich am 3. März auf 1.446,03 Euro im PM-Fixing zu erholen (Tendenz auf dem Spotmarkt: wieder steigend).

Eine Preiskorrektur ist zwar nicht so aufregend wie ein Anstieg in bis dato unerreichte Gefilde. Aber sie macht Gold deutlich erschwinglicher und ist für potenzielle Käufer daher interessant.

Die Begründungen für das Auf und Ab sind mit Vorsicht zu genießen – vor allem wenn dieselbe Ursache für Preisentwicklungen in beide Richtungen angeführt wird. Wie üblich gilt: Hinterher ist man schlauer. Und somit bestätigt sich wieder einmal die Erkenntnis: „Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.“ Das Zitat wird unter anderem Karl Valentin und Mark Twain zugeschrieben.