Freitag, 14. Oktober 2016

Elektromobilität und Platinmetalle

Was geschieht mit der Nachfrage nach Platin, Palladium und Rhodium, wenn die Elektromobilität stark zunimmt, wie es beispielsweise der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer in seinem Buch "Wer kriegt die Kurve?" (Campus 2016) mittelfristig erwartet?

Denn ein Großteil der Platinmetalle wird bislang für Fahrzeugkatalysatoren benötigt. Im Jahr 2015 beispielsweise waren dies bei Platin 44 Prozent, bei Palladium 80 Prozent und bei Rhodium sogar 85 Prozent der weltweiten Gesamtnachfrage (siehe Tabelle).

2015
Produktion
in Kilogramm
Nachfrage
gesamt in Kilogramm
Nachfrage Katalysatoren
in Kilogramm
Kat-Anteil an gesamter Nachfrage in Prozent
Platin
249.450
258.314
114.927
44
Palladium
288.516
291.626
231.939
80
Rhodium
32.939
31.010
26.469
85
Quelle: Johnson Matthey und eigene Berechnung

Vor allem der Zukunftsmarkt China mit seinen abgasverseuchten Städten setzt massiv auf Elektroautos. Es bedarf wohl keiner ausgeprägten hellseherischen Fähigkeiten, um zu vermuten, dass der Bedarf an Platinmetallen für Fahrzeugkatalysatoren erheblich zurückgehen wird, wenn Verbrennungsmotoren nach und nach durch Elektromotoren abgelöst werden. Dies dürfte sich dann auch in den Preisen für Platinmetalle niederschlagen.