Mittwoch, 10. Dezember 2014

Margenerhöhungen für Edelmetall-Futures


Vor wenigen Tagen, zum 5. Dezember 2014, haben COMEX und NYMEX ihre Margen für Silber-, Platin- und Palladium-Terminkontrakte angehoben, nachdem diese seit September/Oktober 2011 ständig gefallen sind (mit Ausnahme einer Anhebung im April 2013).


alt
alt
neu
neu
Margen
initial
maintenance
initial
maintenance
Silber
6.050
5.500
7.150
6.500
Platin
1.980
1.800
2.200
2.000
Palladium
3.750
3.250
4.400
4.000

Deutet sich damit ein Aufwärtstrend bei den Edelmetallpreisen an? Nicht wirklich. Die aktuellen Kurse liegen jedenfalls deutlich unterhalb der Kursniveaus zur Zeit der letzten Margensenkungen im August und Oktober 2014. Siehe zur Problematik diesen älteren Beitrag im Edelmetall-Blog.

Montag, 1. Dezember 2014

Karat Gold


Hochwertiger Schmuck weist einen Feingehalt von mindestens 750 Tausendteilen auf. Bei Goldschmuck trifft man häufig auch auf Feingehaltsangaben in Karat (1 Karat = 1/24 Feingehalt – 18 Karat = 18/24 Feingehalt usw. – siehe Tabelle), welche natürlich eine andere Bedeutung haben als die Gewichtsangaben bei Edelsteinen (1 Karat = 200 Milligramm oder 5 Karat = 1 Gramm). Zur Unterscheidung lautet die Abkürzung für Karat bei der Feingehaltsangabe "kt" und bei Edelsteinen "ct".

Karat
Gewichtspromille Gold in der Legierung
im Handel als
24 kt
999
Feingold 999
22 kt
916 2/3
Gold 916
20 kt
833 1/3
Gold 833
18 kt
750
Gold 750
14 kt
583 1/3
Gold 585
10 kt
416 2/3
Gold 417
9 kt
375
Gold 375
8 kt
333 1/3
Gold 333

Diese 24er-Einteilung geht auf ein vor über 2.500 Jahren in Lydien entwickeltes Verfahren zur Ermittlung des Reinheitsgrades von Gold zurück, welches heute noch gebräuchlich ist. Verwendet wird ein geschliffener Prüf- oder Probierstein, von den Ägyptern "Lydischer Stein" genannt, heute als Lydit oder schwarzer Radiolarit bekannt. Das zu prüfende Objekt wird an diesem Stein gerieben. Die Spur wird mit den Strichen eines 24-teiligen Satzes von Nadeln mit abgestuften Feingehalten verglichen. Nadel 24 besteht aus 999er Feingold.

Die bevorzugten Legierungen für Goldschmuck weisen regionale Unterschiede auf. Während in Amerika 585er Gold am beliebtesten ist, dominieren im Nahen Osten die kräftig goldgelben Feingehalte von 833 bis 916 und in Südostasien sogar Feingold. Blassere Goldfarben mit niedrigerem Feingehalt werden in Nordeuropa geschätzt. 965er Gold ist in Thailand üblich und wird daher auch Thaigold genannt. 950er Gold verwendet man gerne in Österreich. In Frankreich ist 920er Gold gebräuchlich und wird dort mit einem Männerkopf und der Zahl 1 gestempelt. In Italien wird 900er Gold mit einem Jupiterkopf und der Zahl 1 punziert.

Quelle: Das Edelmetall-Buch, S. 97 f

Freitag, 7. November 2014

Neues Gold-Fixing in London


Wie die LBMA heute mitteilte, soll nach dem Silber-Fixing (15. August 2014) auch die Festlegung des Goldpreises auf eine neue Grundlage gestellt werden. Als Partner für die neue Methodik wurde die ICE Benchmark Administration (IBA) ausgewählt. Die Umstellung soll im 1. Quartal 2015 erfolgen.

Freitag, 10. Oktober 2014

Gold-Silber-Ratio


"Silber hat extremes Aufholpotenzial", berichtet Goldreporter.de am heutigen 10. Oktober 2014. Und weiter: "Silber ist gegenüber Gold so stark unterbewertet, wie seit dem Jahr 2010 nicht mehr. Für eine Unze Gold muss man derzeit knapp 71 Unzen Silber hinlegen." Die Gold-Silber-Ratio liegt also bei 71.

Nun bin ich zwar auch der Ansicht, dass Silber unterbewertet ist. Aber die Gold-Silber-Ratio halte ich für ein schwaches Argument. Im Edelmetall-Buch beschäftige ich mich ausführlich mit dem Thema und komme zu folgendem Ergebnis (S. 158 f):

Früher "wurden Silber und Gold früher zum großen Teil für ähnliche Zwecke benutzt (Kurantgeld, Schmuck, Prunk, Wertanlage), was ein relativ festes Verhältnis der Preise begünstigte. Heute jedoch driften die Anwendungsgebiete von Gold und Silber immer weiter auseinander. Denn beim Silber gibt es einen stark steigenden Industriebedarf im Bereich der Zukunftstechnologien, während Gold hauptsächlich für Schmuck und Geldanlage (Barren und Münzen) nachgefragt wird.

In der Praxis regeln Angebot und Nachfrage (und leider auch Manipulationen) die Preise. Bei den jeweils eigenen Rollen, die Gold und Silber in ihren spezifischen Marktsegmenten spielen, können sich ihre Preise daher eigenständig und in verschiedene Richtungen bewegen. Und somit haben wir kaum einen triftigen Grund, warum sie miteinander verknüpft sein und auch noch in einem festen Verhältnis zueinander stehen sollten.

Fazit: Eine 'natürliche' Gold-Silber-Ratio gibt es nicht. Spezielle Rahmenbedingungen sorgten bis vor etwa 150 Jahren für ein relativ konstantes Preisverhältnis, aber die Rahmenbedingungen haben sich geändert und die alten Verhältnisse werden wohl nicht wiederkommen."

Dienstag, 30. September 2014

Teurer als Gold


Der Goldpreis liegt zurzeit bei knapp über 30 Euro pro Gramm. Gibt es – außer den Edelmetallen Platin und Rhodium – weitere Materialien, die noch teurer als Gold sind?

Am 26. September 2014 veröffentlichte die Wirtschaftswoche eine Zusammenstellung der zehn teuersten Substanzen mit ihren Preisen pro Gramm:

  1. Antimaterie – 100 Billionen Euro
  2. Californium 252 – 21,2 Millionen Euro
  3. Painit – 235.000 Euro
  4. Diamant – mitunter über 50.000 Euro
  5. Tritium – 23.616 Euro
  6. Taaffeit – 2.000 bis 15.750 Euro
  7. Plutonium – 3.150 US-Dollar
  8. LSD – 2.300 Euro
  9. Kokain – 470 Euro
  10. Metamphetamin – 95 Euro
Besonders bitter: Da blättert man also 100 Billionen Euro für ein Gramm Antimaterie hin und dann hat man noch nicht einmal länger etwas davon. "2011 gelang es Forschern der Europäischen Organisation für Kernforschung, CERN, erstmals 309 Anti-Wasserstoffatome 17 Minuten lang einzufangen." Eine miserable Geldanlage…

Montag, 11. August 2014

Londoner Silber-Fixing ab 15. August durch CME Group und Thomson Reuters


Ab dem 15. August 2014 wird das Londoner Silber-Fixing durch die CME Group und Thomson Reuters durchgeführt, wie die LBMA bereits im Juli mitteilte. Der bisherige Mechanismus war wegen des Verdachts auf Preismanipulationen in Verruf geraten und wird am 14. August eingestellt.

Die CME Group, Betreiberin der New Yorker Warenterminbörse (NYMEX und COMEX), soll die Plattform und die Methodologie zur Verfügung stellen. Thomson Reuters wird die Verwaltung und Steuerung des Fixings übernehmen.

Unter sieben eingereichten Vorschlägen wurden deren "Solution for the Silver Price Mechanism" ausgewählt.

Donnerstag, 10. Juli 2014

Neues Londoner Silber-Fixing


Nach dem für den 14. August 2014 angekündigten Ende des Londoner Silber-Fixing sucht die LBMA nach Möglichkeiten, die tägliche Fixierung des Silberpreises in neuer Form fortzuführen. Zu diesem Zweck fand am 20. Juni 2014 ein Seminar statt, bei dem akkreditierte Mitglieder Vorschläge präsentieren konnten. Sieben Organisationen beteiligten sich daran:

• Autilla Ltd/Cinnober Financial Technology of Sweden
• Bloomberg
• CME Group/Thomson Reuters
• ETF Securities
• Intercontinental Exchange
• London Metal Exchange
• Platts

Deren Vorschläge können auf der LBMA-Website abgerufen werden.

Freitag, 20. Juni 2014

Die größten Goldproduzenten 2013


Inzwischen sind die Geschäftsberichte (Annual Reports) für das Geschäftsjahr 2013 veröffentlicht. Die Rangliste der größten Goldminengesellschaften nach der von ihnen selbst angegebenen Fördermenge (Produktion) sieht wie folgt aus:

Die größten Goldminengesellschaften 2013
Rang
Unternehmen
Land (Hauptsitz)
Fördermenge 2013 in Tonnen

1
Barrick Gold
Kanada
222,9

2
Newmont Mining
USA
169,1

3
AngloGold Ashanti
Südafrika
127,8

4
Goldcorp
Kanada
83,0

5
Kinross Gold**
Kanada
81,8

6
Newcrest Mining*
Australien
65,6

7
Gold Fields
Südafrika
62,9

8
Polyus Gold
Russland
51,3

9
Sibanye Gold
Südafrika
44,5

10
Polymetal**
Russland
39,9

11
Freeport-McMoRan
USA
38,9

12
Yamana Gold
Kanada
37,2

13
Harmony Gold*
Südafrika
35,4

14
Agnico-Eagle Mines
Kanada
34,2

15
Zijin Mining
China
31,7

* = 12 Monate bis 30. Juni 2013
** = Gold Equivalent Ounces
Quellen: Geschäftsberichte (Annual Reports) 2013

Sollte ich bei meiner Zusammenstellung ein Unternehmen übersehen haben, welches aufgrund seiner Fördermenge in diese Liste gehört, bitte ich um Nachricht.

Freitag, 23. Mai 2014

Strafe für Goldpreis-Manipulation


Wie heute bekannt gegeben wurde, hat die britische Aufsichtsbehörde FCA die britische Großbank Barclays für Goldpreis-Manipulationen zu einer Strafzahlung in Höhe von 26 Millionen Pfund (32 Millionen Euro) verpflichtet (siehe z.B. das Handelsblatt oder Goldreporter.de). Am 28. Juni 2012 hatte der Händler Daniel James Plunkett den Preis beeinflusst, um eine hohe Zahlung aufgrund eines Optionsgeschäfts zu vermeiden. Manipulationen habe es insgesamt aber von 2004 bis 2013 gegeben. Der Trader bekam eine Strafe von 96.000 Pfund aufgebrummt und wurde von allen Aktivitäten im Zuständigkeitsbereich der FCA ausgeschlossen.

Nachtrag vom 26. Mai 2014: Weitere Details zu den Manipulationen können Sie ebenfalls bei Goldreporter.de nachlesen.

Mittwoch, 14. Mai 2014

Ende des Londoner Silber-Fixing


Wie die London Silver Market Fixing Limited am heutigen Mittwoch bekannt gab, wird das Londoner Silber-Fixing am 14. August 2014 zum Handelsschluss eingestellt. Damit geht eine 117-jährige Tradition zu Ende, denn das tägliche Fixing begann 1897. Es ist zuletzt wegen des Verdachts auf Preismanipulationen durch die beteiligten Banken (Deutsche Bank, HSBC, Bank of Nova Scotia) in Verruf geraten.

Was mit laufenden Verträgen geschieht, bleibt einstweilen ungeklärt. Ebenso offen ist im Moment, ob auch für das Gold-, das Platin- sowie das Palladium-Fixing vergleichbare Schritte vorgesehen sind.

Samstag, 3. Mai 2014

CME Group: Limits für Preissausschläge bei Gold- und Silber-Futures?


Gibt es bald tägliche Preislimits für Gold- und Silber-Terminkontrakte? Die CME Group, Mutter der New Yorker Warenterminbörse COMEX, erwägt jedenfalls, solche Preislimits einzuführen. So äußerte sich Miguel Vias, Direktor für Metallprodukte bei der CME Group in einer Diskussion am 29. April auf die Frage, wie man Investoren vor übertriebenen Preisschwankungen zu schützen gedenkt (Quelle: Reuters).

Durch eine solche Maßnahme könnten allzu hohe Preisausschläge, wie sie immer wieder ohne ersichtlichen Grund zu beobachten sind, eingedämmt werden. Diese Preisschwankungen aus dem Nichts nähren schon lange den Verdacht auf Manipulationen durch einzelne Akteure und untergraben das Vertrauen in den Gold- und Silbermarkt.

Freitag, 25. April 2014

Barrick Gold und Newmont Mining planen Fusion


Die beiden größten Goldminengesellschaften, Barrick Gold und Newmont Mining, verhandeln gegenwärtig über einen Zusammenschluss. Ob es tatsächlich zu einer solchen Elefantenhochzeit kommt, ist allerdings noch offen, wie das Wall Street Journal gestern berichtete. Sollte sie jedoch gelingen, würde ein Rohstoffgigant entstehen, der mehr als dreimal so groß wäre wie AngloGold Ashanti, die Nummer 3 unter den Goldminengesellschaften.

Nachtrag vom 20. Juni 2014: Der Zusammenschluss scheiterte am Ende an Details der Vereinbarung, über die man sich nicht einig werden konnte.

Donnerstag, 24. April 2014

Ressourceneffizienz


Die deutsche Industrie weist eine hohe Importabhängigkeit von mineralischen und energetischen Rohstoffen auf. Edelmetalle machten im Jahr 2011 immerhin über acht Prozent der deutschen Rohstoffimporte aus. Mitunter – wie die Beispiele Erdgas aus Russland oder Seltenerdmetalle aus China zeigen – begibt man sich damit in beträchtliche Abhängigkeit von einzelnen Ländern.

Daher wurden von der Bundesregierung, aber auch von den Vereinten Nationen, der OECD, der Europäischen Union und anderen diverse Initiativen zur Steigerung der Rohstoff- und Ressourceneffizienz gestartet.

Einen Überblick gibt der im September 2013 abgeschlossene Forschungsbericht "Entwicklung der internationalen Diskussion zur Steigerung der Ressourceneffizienz" der TU Clausthal IFAD und der BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, welcher als PDF-Datei kostenlos zur Verfügung steht.

Mittwoch, 26. März 2014

Alles Gold der Welt


Ende 2013 belief sich nach Angaben des World Gold Council die Gesamtmenge des weltweit jemals geförderten Goldes auf 177.200 Tonnen. Das ergäbe einen Würfel aus purem Gold mit einer Kantenlänge von 20,93 Meter.

Nur etwa 54.000 Tonnen Gold stecken nach neuesten Angaben des U.S. Geological Survey noch in der Erde. Davon sind geschätzte 18.000 Tonnen bislang unentdeckt.

Bliebe die jährliche Goldförderung auf dem Niveau von 2013 (2.968,5 Tonnen), dann wären die globalen Goldreserven in 18 Jahren erschöpft (dieser Zeitraum wird als statische Reservenreichweite bezeichnet).

Donnerstag, 6. März 2014

Palladium: Sorge vor Engpässen treibt den Preis


Gestern (5. März) erreichte der Palladiumpreis mit 778 U.S.-Dollar pro Feinunze im London-PM-Fixing den höchsten Stand seit dem 2. September 2011 (786 Dollar). Der Preis stieg gegenüber dem Vortag um 29 Dollar. Das bisherige Allzeithoch erreichte am 11. Januar 2001 im AM-Fixing sogar 1.085 Dollar (Quelle: London Platinum & Palladium Market).

Als Gründe gelten neben den fortgesetzten Streiks von Minenarbeitern in Südafrika vor allem die aktuelle Situation in Russland und der Konflikt mit der Ukraine um die Krim. Auf Russland entfielen 2013 immerhin etwa 42 Prozent der weltweiten Palladium-Minenproduktion. Gefürchtet werden Lieferengpässe im Falle von Handelssanktionen gegenüber Russland (Quelle: www.fastmarkets.com).

Nachtrag vom 21. April: Am 14. April wurden im PM-Fixing 813 U.S.-Dollar erreicht.

Freitag, 21. Februar 2014

Gold: Angebot und Nachfrage 2013 (vorläufig)


Der Goldmarkt ist beträchtlichen Schwankungen unterworfen. Angebot und Nachfrage weisen von Jahr zu Jahr erhebliche Bewegungen auf. 2013 entwickelte sich nach ersten Zahlen des World Gold Council vom 18. Februar 2014 besonders eigenwillig.

Die Minenproduktion erreichte einen neuen Höchstwert. Das Angebot ging dennoch zurück, weil aufgrund des gesunkenen Goldpreises geringere Anreize für das Recycling bestanden.

Goldangebot in Tonnen
2010
2011
2012
2013
Effektive Minenproduktion
2.632,7
2.848,9
2.824,4
2.968,5
Recycling
1.718,9
1.649,4
1.590,8
1.371,4
Gesamt
4.351,6
4.498,3
4.415,2
4.339.9
Spätere Korrekturen der Angaben sind zu erwarten.
Goldnachfrage in Tonnen
2010
2011
2012
2013
Schmuckindustrie
2.016,8
1.975,1
1.950,7
2.197,9
Industrie und Zahnmedizin
465,6
451,7
407,5
404,8
Barren- und Münzhandel
1.210,1
1.513,4
1.289,0
1.654,1
ETF und ähnliche
367,7
185,1
279,1
-880,8
Zentralbankkäufe (Saldo)
77,3
456,8
544,1
368,6
Gesamt
4.137,5
4.582,1
4.470,4
3.744,5
Lagerbestände, Sonstiges
214,1
-83,8
-55,2
595,4
Quelle: World Gold Council – Stand Februar 2014

Auf der Nachfrageseite gab es einen deutlichen Einbruch, weil viele Investoren offenbar vom "Papiergold" nichts mehr wissen wollten und ihre Anteile an Exchange Traded Funds (ETF) verkauften. Stattdessen erreichte die Nachfrage nach physischem Gold (Münzen und Barren) ein neues Allzeithoch. Auch die Schmuckindustrie profitierte vom Bedürfnis der Menschen, echtes Gold in den Händen zu halten.